Einsatz der besonderen Art: Die Altersabteilung der Freiwilligen Feuerwehr war bei herrlichem Frühlingswetter zu einer Waldbegehung im Hochholz unterwegs. Das Kommando hatte dabei nicht wie gewohnt Obmann Manfred Nauert, sondern Revierleiter Gunter Glasbrenner. Der Förster nahm die intereressierten Feuerwehr-Oldies am sogenannten Wandererparkplatz am Industriegebiet in Empfang und erläuterte ihnen auf dem Weg zum Waldklassenzimmer bei zahlreichen Abstechern und Stopps abseits der Wege die Flora des Lieblingswaldes der Walldorfer.
Eloquent, leidenschaftlich und mit sehr viel Fachwissen erklärte der überzeugte Naturschützer nicht nur die Situation des Waldes im Allgemeinen, sondern vor allem die Charakteristika des Hochholzes im Besonderen. Die Zuhörer erfuhren, dass der andere Gemeindewald, der Hardtwald, ziemlich am Ende sei, das Hochholz aber noch weitgehend intakt. Als Grund dafür nannte Glasbrenner insbesondere die unterschiedliche Bodenbeschaffenheit. Der Boden enthalte hier deutlich höhere Anteile an feinerem Material, das Niederschläge besser speichern könne. Dies wirke sich deutlich auf die Vegetation aus. Es führe unter anderem dazu, dass im Hochholz sehr viele und ökologisch besondere wertvolle Baumarten zu sehen seien, die zahlreichen selten gewordenen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum böten. Der Förster zeigte immer wieder auf Bäume und Pflanzen, beschrieb diese und kam dabei auch auf die Fauna zu sprechen. Er verdeutlichte Absterbeprozesse des Waldes und Herausforderungen bei der Waldverjüngung.
Glasbrenner konnte jedes Blatt am Wegesrand oder mitten im Wald der entsprechenden Pflanze zuordnen. Der Fachmann würzte die Ausführungen mit Anekdoten aus seinem langjährigen Berufsleben und verhehlte dabei auch nicht, dass der Forst manch harten Kampf ausfechten musste, um seine Interessen zu wahren.
Abschluss der Waldbegehung war am Waldklassenzimmer, wo auf die Teilnehmer beim geselligen Ausklang kalte Getränke und heiße Würste warteten. Der Förster ließ es sich auch hier nicht nehmen, die in Regie der Kommune betriebene und nicht nur bei Kindern und Schülern beliebte Einrichtung vozustellen. Die Teilnehmer an der Waldbegehung nahmen viele neue Erkenntnisse mit nach Hause, der Förster Flüssiges in der Flasche. Diese hatte ihm Manfred Nauert im Namen der ganzen Gruppe für die fachkundigen Ausführungen sowie die geduldige und kompetente Beantwortung der zahlreichen Fragen überreicht. hs