Am 3. August fand eine Führungskräfteausbildung im Gewann Winterheck statt, wo bereits vor einigen Wochen eine Übung zur Wasserförderung absolviert wurde. Denn ein Brandereignis in diesem Bereich beinhaltet neben der Wasserversorgung eine weitere große Aufgabe, die Rettung der dort untergebrachten Tiere. Den wenigsten Bürgern wird bekannt sein, dass sich westlich der Autobahn A5 in mehreren Ställen ca. 200 Pferde und Ponys befinden, die im Falle eines Brandes anteilig evakuiert werden müssten. Nur wie geht man vor, wenn Pferde zügig aus einem Stalltrakt geholt werden müssen, die Zeiten, als Pferde zum Feuerwehrdienst gehörten, aber fast 100 Jahre zurückliegen? Feuerwehrleute können die kniffligsten thermischen und technischen Aufgaben lösen, aber wie überzeugt man ein Pferd davon, dass es die gewohnte Box verlassen und einem Fremden folgen soll?

Auf dem Gelände der Astoria Ranch und dem Stall Weisbrod startete der Tag zunächst mit einer Begehung der Stalltrakte, um zu verstehen wie man Boxen öffnet, was ein Paddock ist, wo Strohlager sind oder wo man im Ernstfall Ausweichplätze für Pferde findet. Anschließend hatte Familie Schnabel auf der Astoria Ranch drei freundliche Mitstreiter auf vier Hufen ausgewählt, um den interessierten Feuerwehrleuten den Umgang mit Pferden zu zeigen. Pferde haben in ihren Boxen keine Halfter an und sie lassen sich ohne diese von ungeübten Personen auch nicht führen. Entsprechend war die erste Aufgabe das Anlegen der Halfter. Felix Schnabel erklärte die notwendigen Schritte mit dem Halfter und erläuterte auch, wie Pferde ihre Stimmung ausdrücken. Das Lesen von Ohrenposition und Anspannungen am Körper helfen, die Pferdesprache zu verstehen und Reaktionen gegebenenfalls rechtzeitig einzuordnen.

Die gute Mitarbeit der Pferde führte bei den Feuerwehrwehrleuten recht schnell zu einem vertrauten Gefühl und gedanklich waren die Feuerwehrstiefel schnell in Cowboystiefel getauscht. Das Führen, Wenden und Bremsen klappte – ohne Stress – sehr gut und die vielen Männer in dunkler Kleidung wurden von den Vierbeinern schnell akzeptiert. Selbstverständlich werden Pferd und Mensch im Ernstfall unter Stress nicht derart ruhig agieren, aber dieses Basiswissen kann möglicherweise über Erfolg oder Misserfolg bei einer Evakuierung entscheiden.

Nachdem diverse Spaziergänge gezeigt hatten, wie Pferde auf Führungszeichen reagieren, wurde das Thema Evakuierung für diesen Tag beendet. Eine weitere, zum Glück sehr seltene aber mögliche Aufgabe ist die Rettung von Großtieren aus Lagen, aus denen sie selbst nicht entkommen können. Hierfür hat die Feuerwehr Walldorf ein Rettungsgeschirr, mit dem Großtiere mittels Kran, Frontlader oder Teleskopmast angehoben werden können. Wenn das Tier stehen kann, ist es noch relativ einfach, so lange der Patient mitspielt oder im Ernstfall sediert ist. Aber auch das Anlegen bei liegenden Tieren wurde mit Familie Schnabel erörtert und mögliche Vorgehensweisen durchgesprochen.

Ein gemeinsames bayerischen Mittagessen, organisiert von Familie Schnabel, bildete den Abschluss dieser sehr lehrreichen Übung und man war sich einig, dass diese Art der Fortbildung auch in Zukunft mit der ganzen Mannschaft wiederholt werden sollte, um im hoffentlich nie eintretenden Ernstfall die Pferde aus dem Gefahrenbereich bringen zu können.

Ein großer Dank geht an Familie Schnabel von der Astoria Ranch für diesen interessanten Vormittag!

Letzter Einsatz

  • Ölspur
    19. September 2024 | 9:50
    Technische Hilfeleistung
    Einsatzort: Josef-Reiert-Straße
Rauchmelderpflicht in Baden-Württemberg

Seit dem 01.01.2015 gilt auch in Baden-Württemberg eine Rauchmelderpflicht.

Euro Notruf 112

Seit 2008 sind Feuerwehr und Rettungsdienst europaweit unter der 112 erreichbar.

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