Die Besichtigung des ehemaligen Regierungsbunkers in Bad Neuenahr-Ahrweiler, der Rotweinwanderweg, Stadtrundfahrt sowie Rundgang und die gemeinsame Zeit bei der Feuerwehr Bad Neuenahr-Ahrweiler ließen das Wochenendes im Ahrtal wie im Flug vergehen.
Ende Juni fuhren viele Walldorfer Einsatzkräfte mit ihren Familien sowie Bürgermeister Matthias Renschler samt der kommissarischen Fachbereichsleitung Ordnung und Umwelt Alena Müller nach Bad Neuenahr. Nach einer kurzweiligen Busfahrt wurden die Walldorfer herzlichst im Feuerwehrhaus Bad Neuenahr empfangen. Vor Ort gab es nach der Begrüßung durch Richard Lindner (Löschzugführer Bad Neuenahr und Ortsvorsteher) ein reichhaltiges Frühstück für alle mitgereisten. Im Anschluss ging es mit dem Bus durch einige Orte zum Rotweinwanderweg. Auf dem Weg dorthin erzählte Richard sehr eindrucksvoll einiges zur Flutkatastrophe 2021, aber auch über den noch immer andauernden Wiederaufbau. Trotz der enormen Hitze meisterten selbst die mitgereisten Kinder der Walldorfer Feuerwehrmitglieder die Wanderung. Kurz vor dem Ende der Tour hatte dann die Feuerwehr Bad Neuenahr-Ahrweiler zusammen mit einem örtlichen Weingut alles für eine Wein- und Traubensaftprobe samt Snacks vorbereitet. Auch hat es sich der Bürgermeister von Bad Neuenahr-Ahrweiler Guido Orthen nicht nehmen lassen vorbeizuschauen. Als kleines Gastgeschenk gab es einen Aufsteller bestehend aus dem Schriftzug „#wiederbunt“, der Slogan mit dem das Ahrtal wieder so schön und lebendig werden will, wie es vorher war.
Danach wurde das Hotel bezogen, bevor es am Abend zurück ins Feuerwehrhaus Bad Neuenahr ging. Denn sollte nicht nur Deutschland gegen Dänemark im Achtelfinale der Europameisterschaft spielen, sondern war auch ein gemeinsames Grillen mit den Kameraden aus Bad Neuenahr-Ahrweiler organisiert worden. Neben dem Public Viewing wurde sich fleißig ausgetauscht und auch für die Kinder wurden genug Aktivitäten geboten. Als kleines Gastgeschenk für das Feuerwehrhaus übergaben wir ein Abbild des Wandbildes aus dem Saal des Walldorfer Feuerwehrhauses. Dieses zeigt die Arbeit der Feuerwehr Walldorf vor vielen Jahren. Außerdem wurde an diesem Abend Richard nochmals inoffiziell durch „seine“ Feuerwehr verabschiedet. Denn mit dem Ablauf des folgenden Sonntag endete seine letzte Amtszeit. 30 Jahre war er dann ununterbrochen verantwortlich für den Löschzug Bad Neuenahr. Wir wünschen für den Un-Ruhestand alles Gute.
Am nächsten Morgen ging es in den Ortsteil Ahrweiler. Dort musste während der Flutkatastrophe das Feuerwehrhaus teilweise not-abgerissen werden. Hier erhielten die Walldorfer, von denen einige das erste Mal im Ahrtal waren, nochmals Eindrücke was für eine gewaltige Kraft das Wasser hatte. Im Anschluss gab es eine kleine Stadtführung durch den mittelalterlichen Ortskern von Ahrweiler, bevor es zum Mittagessen ging. Laut Richard sind die Bürgerinnen und Bürger froh, dass wieder vermehrt Touristen kommen, da es zu einer wichtigen Einnahmequelle für die Region zählt.
Abschließend stand ein Besuch des ehemaligen Regierungsbunkers (auch bekannt als Dokumentationsstätte Regierungsbunker) an. Mitten in den Ahrtaler Bergen wurde über fast 18 km Länge ein Bunker für den atomaren Ernstfall zu Zeiten des Kalten Krieges gebaut. Genutzt wurden hierfür bis dahin unvollendete Eisenbahntunnel, welche 1960 bis 1972 zum Bunker aus- und umgebaut wurden. 1990 wurde dieser stillgelegt und zurückgebaut. Seit 2008 kann ein Teil davon (203 Meter) nun von der Öffentlichkeit besucht werden. Die 90-minütige Führung war für alle sehr spannend, waren doch einige Räume noch erhalten, samt ihrer damaligen Ausstattung. Einen Eindruck von einem Ort zu bekommen, an welchem die Regierung hätte im Ernstfall weiterarbeiten können, der lange streng geheim gehalten wurde, war sehr besonders. Im Anschluss fuhren die Walldorfer wieder zurück und das Wochenende war bereits wieder vorbei.
Seit der Flutkatastrophe, bei der die Feuerwehr Walldorf gemeinsam mit der Feuerwehr Dossenheim vor Ort war, hat sich eine Freundschaft zur Feuerwehr Bad Neuenahr-Ahrweiler entwickelt. Daher ist auch der nächste Zwischenstopp der Kameraden aus dem Ahrtal in Walldorf ist bereits geplant.