Am 21. Juni waren in Walldorf einige Fahrzeugsirenen zu hören, denn im Gewann Winterheck (westlich der Autobahn) ging ein Übungsszenario von einem Brand im Bereich des Schützenhauses aus. Wie bereits in früheren Berichten beschrieben (Wasserförderungsübung), haben sich die Feuerwehren Reilingen, St.Leon-Rot, Wiesloch und Walldorf zusammengeschlossen, um im Falle eines Brandes in Bereichen mit dünnerem Hydrantennetz eine zügige Wasserversorgung aufbauen zu können. Die Gemeinde, auf deren Gemarkung der Brand ausbricht, kümmert sich um die Maßnahmen am Brandobjekt, die anderen organisieren die Wasserversorgung. Speziell angelegte Alarmpläne und beschilderte Positionen für die Verstärkerpumpen ermöglichen eine klare Vorgabe und rasche Umsetzung.
Gegen 18Uhr hätte zwar der aufkommende Wolkenbruch schon diverse Brände im Keim erstickt, für die teilnehmenden Gruppen aus Reilingen, St.Leon-Rot und Wiesloch-Baiertal ertönte jedoch das Alarmsignal, um analog eines realen Alarms aus den umliegenden Gemeinden die Einsatzstelle anzufahren. Denn auch die Alarmfahrt mit Martinhorn und Blaulicht sollte im Rahmen der Übung zeitlich erfasst und bei künftigen Überlegungen berücksichtigt werden. Zunächst wurde der im Alarmplan vorgesehene Bereitstellungsplatz an der LKW Zufahrt Gewann Winterheck angefahren, wo ein Einweiser die Einsatzlage erklärte. Anschließend nahmen alle Gruppen ihre vorgesehenen Positionen ein und bauten parallel die Wasserversorgung auf. Die Gruppe aus Baiertal entnahm Wasser aus einem Hydranten am Kreisel Rennbahnstraße und verlegte die Leitung mit dem Schlauchwagen bis hinter die Autobahnunterführung im Bereich des Grünschnittplatzes. Dort wurde der ‚Staffelstab‘ an die Feuerwehr Rot übergeben, die hinter ihrer Verstärkerpumpe die Leitung weiter bis zum Reitstall Weißbrod verlegte. An dieser Stelle übernahm die Feuerwehr Reilingen, setzte erneut eine Verstärkerpumpe und verlegte die restliche Leitung bis zum Schützenhaus, wo der Abrollbehälter Tank aus Walldorf für die Löschmaßnahmen eingespeist wurde. Die Feuerwehr St. Leon war als Reserve in Bereitstellung. Mit diesem parallel ablaufenden Vorgehen war bereits etwas über eine Dreiviertelstunde nach Alarmierung die Wasserversorgung mit möglichen 90.000L pro Stunde sichergestellt. Dieser Zeitraum beinhaltet die Fahrzeugvorbereitung nach Alarmeingang (diese Anzahl an Schläuchen ist nicht bei allen relevanten Fahrzeugen immer an Bord), Anfahrt nach Walldorf, Einweisung, Positionierung von drei Pumpen, Verlegung einer Doppelleitung und das Pumpen des Wassers über ziemlich genau einen Kilometer. In Summe mit über 100 einzelnen Schläuchen und über 60 Einsatzkräften. Dieses vorbereitete Vorgehen reduziert im Ernstfall die Zeit für eine stabile Wasserversorgung und somit die Notwendigkeit Wasser für Erstmaßnahmen mit Tankfahrzeugen an die Einsatzstelle zu bringen.
Mit positivem Fazit dankte Kommandant Frank Eck allen Teilnehmenden aus den genannten Feuerwehren für die Teilnahme und die reibungslose Zusammenarbeit. Zum Abschluss hatte die Sondergruppe der Feuerwehr Walldorf eine einsatzgerechte Stärkung vorbereitet, die nach getaner Arbeit die hungrigen Mägen füllte. Ein Dank geht ebenso an den Schützenverein Walldorf für die spontane Bereitstellung der Überdachung in der Regenphase.