Durch die Autobahnen BAB5 und BAB6 sowie die viel befahrenen Landes- und Bundestraßen rund um Walldorf zählen Einsätze bei Verkehrsunfällen zum Standard der Freiwilligen Feuerwehr Walldorf. Da aus einsatztaktischen Gründen der bisherige Vorausrüstwagen VRW mit Trupp-Besatzung (3 Personen) im Sommer durch ein Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF10 (9 Personen) ersetzt wurde, lag der Fokus des zweiten Übungsblocks zur technischen Hilfeleistung auf diesem Fahrzeug. An zwei Terminen im September wurden bei einer Stationsausbildung zunächst die Inhalte ‚Standardeinsatzregel‘, ‚Ablageplatz‘ und ‚Fahrzeugsicherung mittels Paratech‘ bearbeitet. Die Standardeinsatzregel (SER) legt grundlegend fest welches Fahrzeug mit seiner Besatzung im Einsatz welche Aufgaben übernimmt. Diese Aufgaben werden nun durch die höhere Anzahl an Einsatzkräften im ersteintreffenden Fahrzeug neu verteilt. Auf dem Ablageplatz werden sämtliche für eine technische Rettung benötigten Gerätschaften und Hilfsmittel abgelegt, dass die am verunfallten Fahrzeug arbeitenden Einsatzkräfte diese schnell zur Hand haben. Bei der Fahrzeugsicherung mittels Paratech Material wurden die Möglichkeiten dieses Hilfsmittels geschult, um ein ggfls. unsicher auf der Seite liegendes Fahrzeug gegen Kippen zu sichern. Bei dieser Abstütztechnik arbeitet die Feuerwehr Walldorf eng mit der Feuerwehr Wiesloch zusammen, wobei in Walldorf die Materialien für kurze Distanzen (Tiefbau, PKW-Unfall, …) und in Wiesloch die Materialien für größere Distanzen (Hochbau, LKW-Unfall, …) vorgehalten werden.
Am 27. September folgte dann eine gemeinsame Einsatzübung, bei der die erlernten Kenntnisse unter möglichst realen Bedingungen in die Tat umgesetzt werden konnten. Angenommen war ein Verkehrsunfall mit zwei beteiligten Fahrzeugen auf der Bürgermeister-Willinger-Straße. Ein Fahrzeug war schräg am Straßengraben und das andere auf dem Dach liegend zum Stehen gekommen. Beide Fahrzeuge waren mit zwei ‚Insassen‘ besetzt. Das ersteintreffende neue Hilfeleistungsfahrzeug HLF10 übernahm zunächst die Erkundung der Einsatzstelle und konzentrierte sich dann auf die Rettung der Insassen aus dem Fahrzeug am Straßengraben. Das nachrückende zweite Löschfahrzeug LF20/24 übernahm als eigenständige Einheit die Rettung der eingeschlossenen Personen des auf dem Dach liegenden Fahrzeugs. Der Rüstwagen RW2 fungierte entsprechend der neuen SER als Nachschublager für die schwere technische Rettung beider Lagen. Geführt wurde der Einsatz durch einen Zugführer, der mit dem Einsatzleitwagen ELW an die Einsatzstelle kam. An beiden Fahrzeugen setzten die Übungsteilnehmer das Erlernte gut in die Tat um, sodass die Übungsbeobachter nach einigen weiteren Tipps ein positives Fazit ziehen konnten. Es zeigt sich bei solchen Übungen, aber vor allem auch bei den Einsätzen, dass die Freiwillige Feuerwehr Walldorf einen hohen und professionellen Ausbildungsstand hat und stolz darauf sein kann.